Post by HolgerEinspruch. Der PC veraltet nicht wirklich. Auf meinem rund sechs Jahre
alten Rechner arbeitet ein aktuelles Ubuntu.
Sechs Jahre ist für einen PC schon ein gutes Alter, kann ich aber locker
toppen: Meinen ersten Home-PC habe ich an die zehn Jahre betrieben, mit
W2k. In die Knie gegangen ist er ausgerechnet durch Open-Office. Wäre
aber mit dem damals aktuellen M$-Office-Paket genauso passiert. ;-)
Post by HolgerNeue Rechner brauchen neues Windows. Da liegt der Grund für die
Obsoleszenz. Würde Microsoft ökologisch denken, würden sie auch ihr
neues Windows noch auf ältere Geräte so zuschneiden, daß der Anwender
damit zufrieden bleibt.
Keine so ganz leichte Aufgabe, wenn ein System immer mehr leisten soll.
Noch schlimmer ist die ganze Anwendungssoftware. Deren Installer
arbeiten allesamt so, als wären sie die einzige Anwendung, die der
Rechner zu erledigen hätte. Da werden Dienste, Driver, Autostarts, ...
auf Teufel komm raus installiert, wenn man nicht mit der eisernen Knute
dazwischen knüppelt. Und welcher DAU macht das schon, er/sie überschaut
noch viel weniger als Profis, was gebraucht wird und was nicht!
Post by HolgerRechner leben in den Unternehmen nur maximal fünf Jahre, weil sie dann
abgeschrieben sind, keine Steuerersparnisse mehr bringen, und weil sie
ergo dann entsorgt werden. Riesige Müllhalden ausgedienter Rechner sind
die Folge, obwohl die Rechner problemlos weiterhin nutzbar wären.
Wobei ich noch nie Zahlen gesehen habe, wer mehr Rechner verbraucht:
Heimanwender oder (Groß-)Betriebe. Wenn ich sehe, was die meisten
Händler anbieten, würde ich vermuten, Home-PCs bringen mit Abstand die
größten Stückzahlen. Warum sonst wurden und werden PCs mit Game-OSs aka
W9x und Unmengen Multimedia-Schnickschnack gespickt? In der Wirtschaft
dümpeln diese eierlegenden Wollmichsauen größtenteils als Office-PCs
oder Bankterminals rum.
Post by HolgerAus einem einfachen Grund: Cloud-Computing ist die aktuelle Sau, die in
der IT durchs Dorf getrieben wird. Setzt einen einigermaßen schnellen
Server im Rechenzentrum voraus, der die Anwendungssoftware laufen hat,
auf die via Client zugegriffen wird. Damit braucht der Rechner am
Arbeitsplatz keine "Performance" mehr, jedenfalls nicht mehr, als zum
flüssigen Betrieb des Firefox nötig ist. Das müßte auch jeder Rechner
problemlos hinkriegen, der vor zehn oder zwanzig Jahren mal gelötet wurde.
Dazu braucht es keine Clouds. Terminalserver gibt es seit gut zehn
Jahren. An denen betreiben wir teilweise noch Pentium-PCs. Mit den
Clouds möchte man uns nun noch die Server wegnehmen - und die Daten.
Post by HolgerPost by Christoph Maercker"Wollen" ist in meinem Fall das falsche Wort. Ich habe gelernt, damit
zu leben, indem ich jedes Windoof, das mir unter die Finger kommt, so
lange mit Registry-Settings und diversen Tools traktiere, bis es
halbwegs arbeitet und kontrollierbar bleibt, so weit das bei einem so
komplexen System mit einer derart chaotischen "Datenbank" namens
Registry überhaupt möglich ist. Mit den zig Config-Files unter Linux
ist *das* aber nicht grundlegend besser.
Einspruch. Die Config-Files sind bei weitem nicht so bescheuert wie die
Registry-Einträge unter Windows, die sich zigfach wiederholen und sehr
kryptisch zu lesen sind. Config-Dateien sind dokumentiert, Registry ist
das nicht.
Betrifft das wirklich alle Config-Files? Und "dokumentiert" heißt auch
und gerade unter Linux allzu oft, geraume Zeit im Internet suchen.
Zuerst, welche Datei überhaupt zuständig ist, danach die eigentliche
Doku. Umgekehrt dokumentieren wenigstens einige Software-Hersteller die
von ihnen benutzten Registry-Einträge durchaus. Die eigentliche Krux am
Konzept Registry sind grundlegenede System-Config und Hiscores von
Spielen in ein und derselben "Datenbank", um mal zwei Extreme zu nennen.
Post by HolgerPost by Christoph MaerckerPost by HolgerGenau das ist der Punkt. Ich bin froh, daß meine Kisten spielen, und ich
habe außerdem keine Probleme mit Computerviren.
Wirklich keine? Für Linux gips auch welche.
Ganze zwei, und die haben Probleme mit der Rechteverwaltung. Verbreitung
dürfte so gut wie ausgeschlossen sein.
Soo wenig? Ein paar mehr wären es nach so langer Zeit schon, dache ich.
Wenn es wirklich ganze zwei sind, müsste ich mind. die Hälfte davon
schon in meiner Sammlung haben. ;-)
Post by HolgerEben, so tickt die Maschine. Und ich finde das ohrenbetäubend
wahnsinnig, was man damit der Nachwelt alles antut.
Ein gewisser R. Bahro (Ökonom im DDR-Apparat, später Philosoph) hat das
seinerzeit als "Irrsinn unseres Alltags" oder so ähnlich bezeichnet.
Post by HolgerZumal die Rohstoffe
ausgehen. Man braucht "seltene Erden", die zur Neige gehen und trotzdem
in einer Supernova des Konsums so verbraucht werden, als hätten wir noch
eine zweite Erde im Kofferraum. Gib dem ganzen Hype noch ein paar
Jahrzehnte, Peak Oil haben wir ja schon hinter uns, da wird der neue
Kram so unbezahlbar teuer, daß sie alle froh sind, wenn man wenigstens
noch einen 486er auf dem Dachboden hat. Der Prozessor kostet via Ebay
heuer übrigens rund 40 Euro pro Stück. Und wird von den Verschrottern
wegen der paar Milligramm Gold gnadenlos vernichtet, die am Gehäuse
kleben. Von den Händlern wirst du ausgelacht, willst du noch Zubehör
dafür haben. Und ich habe mir vor ein paar Wochen aus Altbestand vier
Rechner gebaut, die zum Teil schon auf dem Schrott standen und jetzt
wieder laufen - unter anderem, weil die Leute viel zu dumm dazu sind,
passende Speichermodule einzubauen.
Was mit den damaligen SIMMs wirklich nicht einfach war, da passte ja
praktisch nichts zusammen. Bis ca. 2004 habe ich PCs grundsätzlich mit
mind. doppelt soviel RAM gekauft, wie die Händler angeboten haben, um
nur ja nie in die Verlegenheit zu kommen, nachrüsten zu müssen. Einfach
zusätzlichen Modul reinstecken funktionierte seltenst.
--
CU Christoph Maercker.